Arda liegt mit Organversagen im Krankenhaus. Dabei denkt er an seinen Vater, der die Familie vor langer Zeit verlassen hatte. Er erzählt berührend und zugleich bedrückend von seiner Mutter und seiner Schwester, von einem Familienleben ohne Vater, den unerfüllten Erwartungen und den Enttäuschungen. Der Brief an den abwesenden Vater, den Helden einer gescheiterten Revolution, geht unmittelbar zu Herzen. Necati Öziri schreibt eine eindrückliche Familiengeschichte über einen Sohn, eine Mutter und eine Schwester, deren Leben und Körper gezeichnet sind von sozialen und politischen Umständen. Und er schreibt über einen abwesenden Vater. Necati Öziri, geboren im Ruhrgebiet, hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Er lebt in Berlin, schreibt, macht Theater. Öziri war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung und unterrichtete an der Ruhr-Universität Bochum formale Logik. 

Necati Öziri: Vatermal. Roman. Claassen 2023