Anlässlich des 140. Geburtstag von Carl Roesch (1884–1979) widmet das Museum kunst + wissen eine breitangelegte Ausstellung zum grossen Thurgauer Malerei. 1964 schenkte der Künstler mehr als fünfzig Werke der Stadtgemeinde Diessenhofen. Eine zweite, ebenso grosszügige Schenkung erfolgte 1970. Die Jubiläumsausstellung (obere Museumsetage) zeigt vor allem Werke aus dem museumseigenen Roesch-Bestand und würdigt damit die Grosszügigkeit und Schaffenskraft des Schenkers.

Als Ausstellung in der Ausstellung zeigt das Museum kunst + wissen filigrane Bronzefiguren der Thurgauer Künstlerin Ursula Fehr. Ihre Ikariden werden in Dialog mit Carl Roeschs Landschaften treten. Eine grosse Arbeit der renommierten Künstlerin steht als Dauerleihgabe vor dem Rathaus von Diessenhofen.

Ursula Fehr, geboren 1940 in Winterthur, aufgewachsen im Thurgau, studierte in den Sechzigerjahren in Genf an der Ecole des Beaux-Arts, die sie mit dem Diplome de la Sculpture abschloss. Seit Mitte der Sechzigerjahre entstanden Werkgruppen, in denen eine eigenständige Ausdrucksform mit pflanzenartigen Gebilden entwickelt wurde. Erst Mitte der Siebzigerjahre fand sie zurück zur menschlichen Figur. Mit den Ikariden, den Grünen Weibern, den Wellenreiterinnen und den Traumkissen entstehen seit 1985 in kontinuierlicher Weiterentwicklung grössere Werkgruppen, in denen die menschliche Befindlichkeit in der Jetzt-Zeit eindringliche Verbildlichungen erfahren. Ab den späten Sechzigerjahren konnte die Künstlerin in der Ostschweiz verschiedene Arbeiten im öffentlichen Raum realisieren. Im Jahre 1996 erhielt Ursula Fehr den Thurgauer Kulturpreis zugesprochen. Ursula Fehr lebt und arbeitet in Weingarten-Kalthäusern.